Eglsee (Waldmünchen)
Eglsee Stadt Waldmünchen
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 12° 39′ O | |
Höhe: | 534 m ü. NHN | |
Einwohner: | 49 (Format invalid)[1] | |
Postleitzahl: | 93449 | |
Vorwahl: | 09673 | |
Lage von Eglsee in Bayern
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Eglsee ist ein Ortsteil der Stadt Waldmünchen im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eglsee liegt auf dem Westhang des 671 Meter hohen Spielberges. Nordwestlich von Eglsee fließt der Biberbach in Richtung Süden der Böhmischen Schwarzach zu. An einem seiner Zuflüsse, dem Mühlbach, liegt 1 Kilometer westlich von Eglsee die Eglseer Mühle.[2]
Eglsee liegt 830 Meter nordöstlich der Staatsstraße 2154, 1,5 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze und 6 Kilometer nordwestlich von Waldmünchen.[2]
Zu Eglsee gehören neben dem eigentlichen Weiler Eglsee noch mehrere Weiler und Einöden, darunter Gagelwirt, Egelseer Mühle und Steffelhof. Sie sind keine benannten Ortsteile von Waldmünchen. Steffelhof war bis zur Eingliederung der Gemeinde Eglsee in die Gemeinde Spielberg im Jahr 1830 ein benannter Ortsteil der Gemeinde Eglsee.[4][2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung Eglsee (auch: Egllsehe, Egelsehe, Eglsehe, Egelsee) wurde im Jahr 1550 auf der Grenze zwischen der Probstei Biberbach und dem Pflegamt Waldmünchen neu angelegt. Dies führte von Anfang an zum Streit zwischen Biberbach und Waldmünchen. Beide behaupteten die Herrschaft über Eglsee zu haben.[5]
1563 hatte Eglsee eine Mannschaft und gehörte Erb von Walderbach. 1588 gab es in Eglsee 2 Höfe, 5 Güter, 1 Sölde, 1 Mühle, 4 Inwohner. 1596 gehörte in Eglsee ein Gut und eine Sölde zum Kloster Walderbach.[6] 1622 hatte Eglsee 17 Mannschaften, einen Blechhammer[7] und eine Mahlmühle. 1630 wurde Eglsee verzeichnet mit einem Hammergut und einer öden Sölde, 2 Höfen, 6 Gütern, einer Mühle und 6 Inwohnern. Aus einem Bericht des Johann German Barbing an den Kurfürst Ferdinand Maria vom 16. Januar 1666 heißt es: „Eglsee. Dann ist zu E. auf einer Einöd ein Blechhammer, von dem die Hammerhütte und anderes Gebäude, doch allein das bloße Gemäuer, noch zu sehen; das Übrige aber schon vor 50 Jahren alles zu grunde gegangen, so jetzt ein Bauer inne hat, der das bloße Haus noch in Würde hält. Mit dem ‚Arzt‘ hat es obige Beschaffenheit.“[8]
1703 gab es in Eglsee einen Hof und 9 Güter. 1755 wurden in Eglsee das Hammergut des Baron von Guggenmos und 10 Anwesen aufgeführt.[9]
1808 hatte Eglsee 11 Anwesen, darunter ein Hammergut, eine Mühle mit Schneidsäge und zwei Weber. Der Besitzer des Hammergutes war Herr von Reisach auf Treffelstein.[9]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Eglsee zum Steuerdistrikt Schäferei. Der Steuerdistrikt Schäferei bestand aus den Dörfern Eglsee, Hocha, Schäferei, Spielberg, dem Weiler Kümmersmühle und den Einöden Haidhof und Lintlhammer.[10]
Die kommunale Reform, die 1808 begann, hatte eigentlich das Ziel, kommunale Einheiten zu bilden, bei denen politische Gemeinde, Steuerdistrikt, Schul- und Pfarrsprengel zusammen fielen. Dies gelang nicht.
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen 46 Ruralgemeinden gebildet im Gegensatz zu 21 Steuerdistrikten. Diese starke Aufgliederung ging von den Gemeinden selbst aus, die ihre Eigenständigkeit bewahren wollten. Hierbei wurde Eglsee Ruralgemeinde, zu der Eglsee mit 17 Familien und Steffelhof mit 3 Familien gehörten.[11]
In den folgenden Jahren wurde auch von den Gemeinden die allzustarke Zersplitterung bedauert und es entstand das Bestreben mehrere sehr kleine Gemeinden zusammenzulegen. Dabei wurde 1830 die Gemeinde Eglsee in die Gemeinde Spielberg eingegliedert. Die Gemeinde Spielberg bestand nun aus den Dörfern Spielberg mit 19 Familien und Eglsee (einschließlich Steffelhof) mit 20 Familien und der Einöde Haidhof mit 3 Familien. Steffelhof wurde nun nicht mehr als benannter Ortsteil aufgeführt.[12][4]
1972 wurde die Gemeinde Spielberg aufgelöst und in die Stadt Waldmünchen eingegliedert.[4][13]
Eglsee gehört zur Pfarrei Ast.[14][15][16][17][18] 1997 hatte Eglsee 61 Katholiken.[18]
Einwohnerentwicklung ab 1820
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 17 Familien | k. A.[11] |
1838 | 97 | 14[16] |
1861 | 121 | 26[19] |
1871 | 99 | 54[20] |
1885 | 107 | 14[21] |
1900 | 101 | 15[22] |
1913 | 96 | 14[17] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 95 | 15[23] |
1950 | 91 | 14[24] |
1961 | 65 | 14[25] |
1970 | 70 | k. A.[26] |
1987 | 61 | 14[27] |
2011 | 49 | k. A.[1] |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Eglsee, Hausnummer 12, steht ein denkmalgeschütztes Waldlerhaus aus dem 19. Jahrhundert mit der Denkmalnummer D-3-72-171-54. Es handelt sich um einen eingeschossigen und traufständigen Flachsatteldachbau mit Blockbau-Kniestock.[28]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ a b c d Eglsee bei Bayernatlas. Abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ a b Eglsee in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ a b c Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 187.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 50.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 53.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 4.
- ↑ Denk, Julius: Beiträge zur Geschichte des Berg- und Hammerwesens in der churfürstlichen Oberpfalz. 1902, S. 194.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 118.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 173.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 176.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 178.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 193.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 201.
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 54.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 811, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 994, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 940 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 983 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 633 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 126 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 255 (Digitalisat).
- ↑ Denkmäler in Waldmünchen bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 10. März 2022.